Forschen, aufklären, ausbilden: das PFI ist Teil des internationalen Konsortiums DiaSHOE

Laut Studien sind derzeit weltweit 463 Millionen Menschen von Diabetes betroffen, die Rate der Neuerkrankungen steigt jährlich. Fast 6% der europäischen Bevölkerung leidet an dieser ernsten Stoffwechselkrankheit, die unter anderem schwerwiegende Komplikationen in den unteren Gliedmaßen, wie das Diabetische Fußsyndrom (DFS), auslösen kann. Dabei wird die Entstehung von infektiösen Wunden am Fuß durch geschädigte Blutgefäße und Nervenbahnen begünstigt. Falsches Schuhwerk ist bei dieser Erkrankung fatal und kann den Zustand des Betroffenen rasch verschlechtern, so dass im schlimmsten Fall eine Amputation von Zehen, Fuß oder dem ganzen Bein droht.

Das Prüf- und Forschungsinstitut Pirmasens e.V. ist Teil eines internationalen Konsortiums, das sich seit Oktober letzten Jahres intensiv mit Diabetischen Fußsyndrom und dafür optimiertem Schuhwerk auseinandersetzt. „Die Kooperation mit mehreren namhaften Einrichtungen ermöglicht uns, Synergien optimal zu nutzen und bessere Ergebnisse für alle Betroffenen zu erzielen. Es ist eine Freude mit den Experten aus den unterschiedlichsten Ländern zusammenzuarbeiten“, berichtet Ronny Weis, Abteilungsleiter ISC. Übergeordnetes Ziel des Projekts DiaSHOE ist es, Schuhhersteller, Patienten, Pflegekräfte, Mitarbeiter des Gesundheitswesens und Verkaufskräfte im Schuhfachhandel über das DFS aufzuklären und zu instruieren, wie man diesem Problem - am besten durch Prävention und Stärkung der eigenen Kompetenzen - begegnen kann. Es geht auch darum, die hoch interessanten Forschungs- und Entwicklungsergebnisse zu verbreiten sowie die beruflichen Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten im Schuhsektor hinsichtlich DFS zu intensivieren und zu verbessern.

Diese Ziele sollen voraussichtlich 2022 mithilfe von lehrreichen digitalen Schulungspaketen für drei unterschiedliche Zielgruppen erreicht werden: Ein Paket für Designer, Schuhtechniker und Produktmanager, eines für Gesundheitstechniker und Schuhfachverkäufer und eines zur Selbstpflege von Patienten, deren Familien, Betreuer und Schullehrer/Erzieher. Umfangreiche, fachgerechte Informationen sollen alle Interessenten für das Thema Diabetisches Fußsyndrom sensibilisieren. Im Rahmen dieses Projekts ist das PFI für die Schulungs- und Informationsunterlagen der Schuhtechniker und Produktmanager verantwortlich. Diese sollen unter anderem umfassende Informationen über die Krankheit, Biomechanik, Produktionsplanung und Herstellungsverfahren diabetischer Schuhe enthalten.

Ronny Weis glaubt an den Erfolg des Projekts: „Für die bestmögliche Behandlung der Patienten ist das passende Schuhwerk unerlässlich. Medizinisches Personal, Schuhhersteller, aber auch Betroffene und deren Familien über die Krankheit und die Zusammenhänge zum Schuh aufzuklären, ist ein wichtiger Schritt und könnte zukünftig weiter dazu beitragen, dass die Lebensqualität von Diabetikern in Europa maßgeblich und nachhaltig verbessert wird.“

 

Dieses Projekt wurde mit Unterstützung der Europäischen Kommission finanziert. Die Verantwortung für den Inhalt dieser Veröffentlichung trägt allein der Verfasser; die Kommission haftet nicht für die weitere Verwendung der darin enthaltenen Angaben.

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